22. Mai 2012 / 19.30 Paradies der Damen „Die Fürstin Wittgenstein ist ein Prachtexemplar von Seele, Geist und Verstand.“ Ein Abend mit Felizitas Gräfin von Schönborn

Das Liebespaar Franz Liszt und die polnisch-russische Fürstin Carolyne von Sayn-Wittgenstein begegneten einander 1847 in Kiew. Der fünfunddreißigjährige Pianist stand im Zenit seiner kometenhaften Virtuosenkarriere. Carolyne, achtundzwanzigjährig, hochintelligent und ungewöhnlich gebildet, ukrainische Universalerbin eines Riesenvermögens, war in eine unglückliche Ehe mit Prinz Nikolaus von Sayn- Wittgenstein gezwungen worden. Um Liszt zu ehelichen, floh sie mit ihrer zehnjährigen Tochter Marie von Russland nach Weimar, wo der Künstler das Amt eines großherzoglichen Kapellmeisters angenommen hatte und begab sich unter den Schutz, der dem Paar gewogenen Großherzogin Maria Pawlowna, einer Schwester des Zaren Nikolaus I. Obwohl Carolynes einflussreiche, an ihrem Vermögen interessierten Gegner die Annullation ihrer Ehe zu verhindern wussten, schuf das daher unverheiratet gebliebene Paar, allen Konventionen trotzend, während zwölf Jahren auf der Altenburg einen wahren Musenhof, von vielen großen Musikern, Dichtern, Literaten, Wissenschaftlern, Malern und Bildhauern der damaligen Epoche besucht. Franz Liszt verbrachte hier auch die fruchtbarsten Jahre seines Komponistenlebens. 1860 verliess Carolyne enttäuscht Weimar, um die Ungültigkeitserklärung ihrer Ehe direkt bei Papst Pius IX in Rom zu erwirken, Liszt folgte ihr zwei Jahre später. Beide ahnten nicht, was sie dort erwarten sollte.

Felizitas Gräfin von Schönborn ist Publizistin, Nachfahrin von Fürstin Carolyne von Sayn-Wittgenstein und Großherzogin Maria Pavlowna von Weimar. Sie sprach mit dem Dalai Lama, Sir Peter Ustinov, Astrid Lindgren, Margarete Mitscherlich… und an diesem Abend mit uns!

Eintritt: 12 Euro
Um Reservierung wird gebeten

Wir danken dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München für seine Unterstützung!

« Zurück zur Übersicht