Olga Tokarczuk: Empusion

Eine naturheilkundliche Schauergeschichte.

September 1913, Görbersdorf in Niederschlesien.
Inmitten von Bergen steht seit einem halben Jahrhundert das erste Sanatorium für Lungenkrankheiten.
Mieczyslaw Wojnicz, Ingenieurstudent aus Lemberg, hofft, dass eine neuartige Behandlung und die kristallklare Luft des Kurorts seine Krankheit aufhalten, wenn nicht gar heilen werden.
Die Diagnose allerdings gibt nur wenig Anlass zur Hoffnung: Schwindsucht. Mieczyslaw steigt in einem Gästehaus für Männer ab. Kranke aus ganz Europa versammeln sich dort, und wie auf Thomas Manns Zauberberg diskutieren und philosophieren sie unermüdlich miteinander – mit Vorliebe bei einem Gläschen Likör mit dem klingenden Namen »Schwärmerei«.
Drängende Fragen treiben die Herren um:
Wird es Krieg geben in Europa?
Welche Staatsform ist die beste?
Aber auch vermeintlich weniger drängende: Ob Dämonen existieren zum Beispiel oder ob man einem Text anmerkt, wer ihn verfasst hat – eine Frau oder ein Mann?

Und mit der »Frauenfrage« befasst sich diese Herrenriege besonders gern.
Auch bietet die kleine Welt von Görbersdorf reichlich Gesprächsstoff:
Am Tag nach Mieczyslaws Ankunft hat die Frau des Pensionswirts Selbstmord begangen. Überhaupt komme es häufig zu mysteriösen Todesfällen in den Bergen ringsum, heißt es.
Was Mieczyslaw nicht weiß: Dunkle Mächte haben es auch auf ihn abgesehen.

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Olga Tokarczuk: Empusion

Roman
2023
Übersetzt von Lothar Quinkenstein, Lisa Palmes
– Kampa Verlag –
384 Seiten, gebunden
26 EUR

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