Rumer Godden: Unser Sommer im Mirabellengarten

 

Die meisten Leute erleben in einem ganzen Leben nicht, was den fünf Geschwistern in diesem einen heißen Sommer in Vieux-Moutiers widerfährt, da sind sich die beiden ältesten Joss und Cecil einig.


Ihre Mutter ist unerwartet erkrankt, und die Kinder sind in dem in die Jahre gekommenen Hotel in der Champagne auf sich allein gestellt.
Einzig der charmante Eliot nimmt sich ihrer an.
Alle im Hotel, Erwachsene wie Kinder, erliegen seinem Charme; die kultivierte Mademoiselle Zizi, Besitzerin des Hotels, buhlt ebenso um Eliots Gunst wie die 16-jährige Joss, die plötzlich kein Kind mehr ist und den Männern den Kopf verdreht.
Und da gibt es noch den zurückgezogenen Maler, der jeden Morgen durch die Gartentür verschwindet…
und den jungen Laufburschen, der nicht als Einziger ein Geheimnis mit sich herumträgt.

Die Marne fließt still und langsam vorbei.
Erst als die reifen Mirabellen von den Bäumen fallen, beginnen alle zu verstehen, dass auch dieser Sommer irgendwann enden muss. Aber davor nimmt die Handlung noch einige unerwartete Wendungen.

Große Erzählkunst: heiter, mit beiläufiger Tiefe, Humor und Raffinesse.

 

KIRSTEN MARTINS KRITISCHE STIMME*:

Was für eine verzauberte, verzaubernde Musik klingt aus diesem Roman und entführt uns in eine Welt voller Geheimnisse und Entdeckungen.
Für die Sommerferien waren Cecil und ihre vier Geschwister mit der Mutter nach Frankreich, an die Marne, gereist.

Als die Mutter schwer erkrankt ins Krankenhaus kommt, können die Kinder in einem einsamen, eleganten Landhotel mit verwildertem Garten tun und lassen was sie wollen.
In den hitzeflirrenden Tagen am Fluss, in den dunklen Nächten entdecken sie sich selbst und die anderen.
Die freche und verträumte Cecil beobachtet alles und jeden: die kapriziöse Hotelbesitzerin, ihren ebenso charmanten, wie geheimnisvollen Liebhaber. Wunderbar schräg die einzelnen Charaktere, überraschend skurrile Situationen, scharfer englischer Humor, dazu Leichtigkeit und Lebensklugheit. Die englische Autorin Rumer Godden fängt die Tiefe und Genauigkeit des kindlichen Blicks ein, schafft eine leuchtend sinnliche Atmosphäre. Idyllisch bleibt es nicht, ein Mensch verschwindet, und Krimi-elemente mischen sich in die education sentimentale.

Herausragend übersetzt ist der Roman eine unvergessliche Lese-Freude, auch sein schöner Einband begeistert.
Ein großes Kompliment an den Kampa Verlag, der ihn neu verlegt.

*Kirsten Martins KRITISCHE STIMME finden Sie bei vielen unseren Empfehlungen.
Sie kennen sie von Ihren brillanten Literatur- und Filmbesprechungen im BR.

Rumer Godden – The Rumer-Godden-Literary-Trust

 

RUMER GODDEN wurde 1907 als Margaret Rumer Haynes Dixon in Sussex, England, geboren.
Ihre Jugend verbrachte sie, immer voller Heimweh nach der jeweils verlassenen Heimat, zwischen Indien und England.
Sie lebte auf einer Farm in den Bergen Kaschmirs und leitete in Kalkutta eine Ballettschule, und so ist es kaum verwunderlich, dass die meisten ihrer Romane in Indien angesiedelt sind.
1949 ließ sie sich endgültig in Großbritannien nieder.
Godden verfasste über sechzig Romane, von denen einige verfilmt wurden, und starb 1998 im Alter von 90 Jahren im schottischen Dumfriesshire.

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Rumer Godden: Unser Sommer im Mirabellengarten

Roman
Übersetzung: Elisabeth Pohr
2021
Sprache: Deutsch  
320 Seiten,
18.5 cm, mit farbigem Vorsatz, gebunden
– Oktopus bei Kampa – 
22,00 EUR

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