FRIEDRICH ANI: Schlupfwinkel

Fantasien über eine fremde Heimat | Ein intimer Einblick in die Familiengeschichte des Autors.

Ein kleines Dorf in Bayern, Ende der 1950er Jahre:
Ein Kind kommt zur Welt aus einer Verbindung, die hier niemand für möglich gehalten hätte.
Die Mutter ist Schlesierin und gehört zu den »Heimatvertriebenen«, die sich ein Jahrzehnt zuvor im Ort niedergelassen haben.
Der Vater ist ein Medizinstudent aus Syrien, der ins Dorf kommt, um am Goethe-Institut Deutsch zu lernen.
Zum Zeitpunkt des Kennenlernens hatten sie keine gemeinsame Sprache, und ihr gegenseitiges Sprechen blieb ein Leben lang brüchig.
So wächst das Kind in einer Atmosphäre des Schweigens auf, sucht nach einem Schlupfwinkel für die eigene Existenz und findet ihn in der Literatur.

Schlupfwinkel beschreibt den Werdegang eines Autors, der zwar zu einer eigenen Sprache findet und damit Erfolge feiert, doch im Leben ein Verlorener bleibt.
Es ist gleichzeitig ein Versuch, die Geschichte der Eltern aus der Distanz heraus zu verstehen und den Momenten nachzuspüren, wo sie vielleicht eine Chance gehabt hätten, eine ausgeglichene Familie zu werden.
Und schließlich ist es eine Geschichte von Flucht und möglichem Ankommen, die sich in den »Wirtschaftswunderjahren« abgespielt hat, aber bis heute nachhallt.

Autorenfoto zu Friedrich Ani

© Suhrkamp Verlag

Friedrich Ani

Friedrich Ani, geboren 1959, lebt in München. Er schreibt Romane, Gedichte, Hörspiele, Theaterstücke und Drehbücher. Sein Werk wurde in zehn Sprachen übersetzt und vielfach prämiert, u. a. sieben Mal mit dem Deutschen Krimipreis, dem Crime Cologne Award, dem Burgdorfer Krimipreis, dem Adolf-Grimme-Preis, dem Bayerischen Fernsehpreis und der Goldenen Romy. Friedrich Ani ist Mitglied des PEN-Berlin.

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FRIEDRICH ANI: Schlupfwinkel

2025
Gebunden, 126 Seiten
– Suhrkamp Verlag –

18 EUR

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