Christiane Holm (Hrsg.): Handarbeit

 

Bettine von Arnim legte einst das Gelöbnis ab, „nie wieder Stiefelstrümpfe zu stricken, die dem freien deutschen Charakter Fesseln anlegen!“
Das war Protest gegen ihren Bruder Clemens, der Socken bestellt hatte.
Auf dieser Nutzwertebene der Handarbeit spielt eine erste Zuspitzung, die des Geschlechterverhältnisses.
Doch der Bruch geht tiefer und weiter:
Für die Aufklärung ein Erziehungsmittel, um Frauengedanken einzuhegen, wird das Stricken und Sticken in der Romantik poesiefähige Tätigkeit, ein Akt der Selbstbestimmung. Nimmt man noch die großen gesellschaftlichen Veränderungen dazu, die Karl Marx in der Textilindustrie analysiert hat, wird klar, warum die Romantiker gerade hier ein ergiebiges Feld für literarische Experimente erkunden.

Zwanzig Beispiele finden sich in diesem Band von Clemens Brentano, Jacob und Wilhelm Grimm, Ludwig Bechstein, Adelbert von Chamisso, Johann Wolfgang Goethe, Eduard Mörike, Emilie Berrin, Johann Peter Hebel, Achim von Arnim, Helmina von Chézy, Bettine von Arnim / Isidor Pinoff, Heinrich Heine, Karoline von Günderrode, Novalis, Charlotte von Günderrode.

Christiane Holm ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Germanistischen Institut der Universität Halle-Wittenberg. Sie forscht zum Verhältnis von Texten und Dinge. Außerdem kuratiert sie Literaturausstellungen.

 

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Christiane Holm (Hrsg.): Handarbeit

Handliche Bibliothek der Romantik # 5
2020
Sprache: Deutsch
200 Seiten mit 6 Abbildungen, 19 cm, mit Lesebändchen,
Leinen gebunden
– Secession Verlag für Literatur –  
24,00 EUR

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