Ursula Krechel: Sehr geehrte Frau Ministerin

Nicht weniger als eine „Kulturgeschichte aller Frauen“ verspricht der Verlag im Klappentext. In jedem Fall ist es eine Geschichte der Gewalt, die Frauen widerfährt – von der Geschichte bis in unsere Zeit.
Ein dichter, kluger und nachhallender Roman.

Ursula Krechel erzählt von vielen Frauenleben zugleich.
Dem von Eva Patarak zum Beispiel. Sie arbeitet in einem Kräuterladen in Essen, ist alleinerziehend und hat über die Jahre den Kontakt zu ihrem Sohn verloren. Eva würde gerne mit ihm sprechen, sich austauschen; der verbringt seine Zeit aber lieber am PC.
Silke Aschauer ist Lateinlehrerin und möchte gerne einen Roman über Eva Patarak schreiben, was diese jedoch nicht möchte.
In ihrer Not wenden sich beide an die „Sehr geehrte Frau Ministerin“.

Wie Krechel diese Frauenschicksale raffiniert miteinander verwebt und auch noch dazu wie nebenbei die Geschichte von Agrippina und ihrem Sohn, dem späteren römischen Kaiser Nero, als eine in Gewalt endende Ur-Geschichte der Mutter-Sohn-Beziehung einflicht, ist literarisch ambitioniert.
Und doch geht die Geschichte auf großartige Weise auf. Eine Geschichte, die nicht nur von äußerer Gewalt erzählt, sondern auch von der physischen, hormonellen Gewalt, die im Körper vieler Frauen immer wieder tobt.
(aus: „druckfrisch“ vom 23.2.2025)

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Ursula Krechel: Sehr geehrte Frau Ministerin

Roman | Der neue Roman der vielfach ausgezeichneten Gewinnerin des Deutschen Buchpreises.
2025
Gebunden, 368 Seiten
– Klett-Cotta Verlag –

26 EURO

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