Welt der Renaissance: Neapel

Eine literarische Stadtführung mit TOBIAS ROTH

DO, 28. SEPTEMBER bei Literatur Moths // 19.30 Uhr

 

Neapel – zur Zeit der Renaissance eine der größten und bedeutendsten Städte der Welt.

Erstmals erschließt Renaissance-Kenner TOBIAS ROTH die reichen literarischen Schätze der Stadt
am Vesuv:

vom Liebesgedicht bis zum Herrscherlob, von der Novelle zur Schweinigelei,
vom Gassenreport zum Bericht über Vulkanausbrüche.

 

Martial nennt den Badeort,den er ausdrücklich nicht genug loben kann, »das bezaubernde
Geschenk einer stolzen Natur«.
Wie locker es am Golf selbst für römische Verhältnisse zugeht und wie begehrt die Gegend
ist, zeigen besonders Spott über Investoren und Klage über Sittenverfall:
Jemand, der die Gegend im Vorbeigehen lobt und zerstreut eine Villa aus dem Boden stampft,
ohne zur Ruhe zu kommen und einzutauchen, ist bei Horaz der Inbegriff des idiotischen Neureichen;
auch Cicero, der eine Villa am Golf besaß, berichtet ironisch von »vielerlei Freuden und schnellem Geld«.
Nicht nur der elegische Properz, der zu Schwermut und Eifersucht neigt, sondern auch der gar nicht zimperliche Martial fürchtet die sittenverderberische Kraft des lauwarmen Wassers.
Strenge Philosophen wie Seneca schließlich beklagen vollends die »Wohnstatt aller Laster«, wo Luxus dem Menschen den Verstand raubt.
Solche Klagen vonseiten der Sitte lassen sich immer auch als Hinweis auf eine gewisse liberale Stimmung lesen, wie sie die Hafenstadt als Begegnungs- und Vermischungsort verschiedenster Mittelmeeranrainer besessen hat.

Eintritt: 15 EUR
Catering: von PFEIL & zu TISCH

Wir bitten um verbindliche Anmeldung per email: moths@li-mo.com

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2023
208 Seiten, gebunden, 18 s/w Abbildungen
– Galiani, Verlag –
22 EUR

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